Sechs lange Wochen haben wir auf diesen Moment gewartet: Endlich wieder mehr als vier Teller, alle unsere geliebten Bilder und Fotoalben sowie jede Menge Spielzeug für die Kinder - unser Seecontainer kam endlich an! Was erst einmal phantastisch klingt, entpuppte sich als ziemliches Desaster.
Aber von vorne: Um überhaupt die theoretische Möglichkeit zu haben, alle unsere Dinge hier in der Wohnung unterzubekommen, mussten dringend weiterer Stauraum geschaffen werden. Eigentlich sollten es nicht schon wieder Möbel von Ikea werden, doch der Preis und die schnelle Verfügbarkeit haben erneut überzeugt. So wurden über das Labour Day Wochenende unsere Schränke für das Wohnzimmer und die Regale für die Kinderzimmerschränke geliefert. Tags darauf kam sogar der Möbelmonteur pünktlich zur verabredeten Zeit. Nach sieben Stunden Montage, einem kaputten Regalboden und krummen Regal später zog er wieder ab. Dass Patrick das gesamte Regal noch einem komplett neu montiert hat, damit es sich beim Öffnen einzelner Türen nicht in seine Einzelteile zerlegt, versteht sich von selbst.
Nach einer kurzen Nacht kamen am nächsten Tag die Möbelpacker. 139 Kartons wanderten innerhalb von rund 3 Stunden in unsere Wohnung und den kleinen Storage-Room. Beim Boxen-Bingo musste ich jeden mit einer Nummer versehenen Karton abhakten, um sicherzugehen, dass auch alle Kartons angekommen sind. Als endlich alle Kisten in der Wohnung und im Storage verteilt waren, ging es aber eigentlich erst richtig los. Die Umzugshelfer packten zwar alle Kisten aus, durften deren Inhalt jedoch nicht in die Schränke räumen. Es entstand ein Stillleben aus Gläserreihen, Wäschebergen und Spielzeugtürmen, das wir in den nächsten Tagen Stück für Stück in die Schränke verbannten. Aktuell sieht es in den meisten Räumen der Wohnung schon recht passabel aus, in den Storage-Room habe ich mich aber noch nicht gewagt. Da liegen definitiv zu viele Dinge die nicht „sparkling“ sind. Um ehrlich zu sein, haben mir von den 139 Kartons wenige wirklich die von Marie Kondo beschriebene Freude bereitet. Doch leider muss man manchmal auch Dinge behalten, die ganz banal nötig sind – wie Ordner mit Unterlagen beispielsweise. Sparkling Effekt gleich Null, Platzbedarf enorm aber trotzdem leider unverzichtbar. Dennoch sind viele Tüten mit Dingen, die ich eigentlich nie mehr hätte sehen wollen, in den Tiefen unseres Müllschachts verschwunden, ein unsagbar befreiendes Gefühl. Denn eins habe ich in den letzten sechs Wochen gelernt: Man braucht viele weniger Dinge zum Glücklichsein als man denkt. Klingt abgedroschen, ist aber wirklich so!