Ein wunderschönes, sonniges und ereignisreiches Wochenende neigt sich gerade dem Ende zu, die Männer sind noch schnell ein paar Dinge zum Abendessen einkaufen und ich lasse gerade gedanklich die vergangenen zwei Wochen Revue passieren.
Morgens war es hier nun richtig kühl, die Kinder mussten missmutig das erste Mal seit Wochen wieder lange Hosen, Pullis und sogar Westen tragen. Doch mittags war es meist schon wieder angenehm warm und eigentlich immer sonnig. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so viele Sonnentage am Stück erlebt zu haben.
Paul hatte sein Probetraining beim Santa Clara Swim Club und wurde in eine relativ gute Gruppe einsortiert, die mindestens drei Mal pro Woche trainiert und auch an Wettkämpfen teilnimmt. Wir haben uns jetzt einmal darauf eingelassen und werden sehen, wie er zurechtkommt. Ein Jahr soll er es auf jeden Fall ausprobieren, um zu sehen, wie viel Spaß es ihm tatsächlich macht. Ich hoffe, der Aufwand rundherum hält sich auch einigermaßen in Grenzen, denn auch hier wird erwartet, dass man „volunteer hours“ leistet, aus denen man sich nur sehr teuer herauskaufen kann. Wir erhoffen uns durch die Mitgliedschaft im Verein auch eine Verbesserung seines Englisch, schließlich ist er in der Schule stets von Mensch umgeben, die ihn notfalls auch auf Deutsch verstehen.
Paul war an beiden Wochenenden auf einem Geburtstag eingeladen. Einmal fand die Party in einem Areal statt, auf dem jede Menge bungalowartige Mini-Häuser standen. Ich habe so eine Anlage noch nie zuvor gesehen, sie ähnelte aber sehr einem Trailer-Park, wie man ihn aus US-TV-Serien kennt. Auch die Drop-Off und Pick-Up Situation war relativ merkwürdig. Vor allem beim Abholen, wurden einigen Eltern Getränke angeboten, um offensichtlich noch etwas zu bleiben, uns wurde nichts angeboten und man verabschiedete sich schnell von uns. Vielleicht waren wir zu zurückhaltend und hätten uns einfach bedienen sollen, vielleicht passten wir nicht in die Gruppen oder vielleicht hat man sich einfach missverstanden - was zurückblieb, war auf jeden Fall ein etwas merkwürdiges Gefühl. Seltsam war auch, dass dort die Geschenke nicht geöffnet wurden. Wir hatten gar keine Karte beigefügt, so dass später möglicherweise gar nicht klar war, von welchem Kind welches Geschenk kam.
Dafür war am Tag darauf eine sehr nette Pool-Party, die zwar eigentlich eine Geburtstagsparty eines Klassenkameraden von Paul war, aber auch die Eltern eingeladen waren zu bleiben. Nachdem die Gastgeber bereits bei uns zum Bratwurst-BBQ eingeladen waren und wir zudem praktisch Nachbarn sind, hatten wir alle einen sehr angenehmen und fast schon zu heißen Nachmittag am Pool. So dass man sagen kann, dass hier Kindergeburtstage extrem unterschiedlich ablaufen. In Deutschland ist es üblich, dass man beim Abholen noch ein paar Minuten bleibt, ein Gläschen trinkt und sich unterhält. Hier muss man in die Einladung explizit hineinschreiben, wie man sich den Ablauf vorstellt.
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