Als wir vor einer Woche von Donnergrollen geweckt wurden, freuten wir uns noch über dieses ungewöhnliche Naturschauspiel. Denn Gewitter sind in Kalifornien extrem selten. Doch während unseres anschließenden Ausflugs über die Santa Cruz Mountains Richtung Pazifik bekamen wir bereits eine Ahnung davon, dass Gewitter in dieser Jahreszeit extrem gefährlich sind. Die State Parks waren wegen Waldbrandgefahr geschlossen. Jetzt brennt es genau dort, wo wir noch vor einer Woche spazieren gehen wollten - uralte Wälder brennen nieder, Menschen verlieren ihren gesamten Besitz und manche sogar ihr Leben in diesen von Blitzen entfachten Feuern.
Aber nicht nur in den Santa Cruz Mountains brennt es, auch in der San Francisco Bay stehen riesige Flächen in Brand. Besonders tragisch sind auch die Brände in den Naturschutzgebieten wie dem Big Basin Redwoods State Park. Dort wurden teilweise 1000 Jahre alten Redwood Bäumen zerstört. Das Ausmaß und die Anzahl an Feuern ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich, denn die Waldbrandsaison beginnt normalerweise deutlich später. Doch dieses Jahr kamen Hitzewelle und Gewitter zusammen und entfachten viele einzelne Feuer, die mittlerweile zu drei großen Feuerkomplexen zusammengewachsen sind.
Hier in Santa Clara sind wir weit genug entfernt von bewaldeten Flächen und den Feuern (ca. 12 km am 22.08.2020). Gleichzeitig sind wir nahe an der Bay und fühlen uns daher vor den Feuern sicher.
Doch der Rauch kommt auch bei uns an. Bislang hatten wir jedoch Glück mit dem Wind, der uns am Nachmittag häufig frische Luft gebracht hat. Trotzdem beobachten wir den “Air-Quality-Index” genau, besitzen jetzt Luftfilter und hoffen darauf, dass die Feuer bald unter Kontrolle gebracht werden.